Was darf im Tour-Reisekoffer auf keinen Fall fehlen?
Dan Haggis: Meine Schlagzeugschuhe. Sie fallen auseinander und haben nicht mehr viel Leben in sich, aber sie haben schon über 1000 Shows überstanden und fühlen sich die eine natürliche Verlängerung meiner Füße an.
Welchen Gegenstand vergisst du immer wieder daheim?
Einen Steckdosenadapter.
Und welchen Gegenstand verlierst du andauernd auf Tour?
Handyladegeräte und Steckdosenadapter. Und Socken.
Dixie-Klo – oder lieber drei Tage einhalten?
Ich gehe überall, wenn ich muss, dann muss ich. Aber es ist beeindruckend, wie ekelhaft die Dinger werden können, besonders am dritten Festivaltag.
Was ist euer Pre-Show-Ritual?
Ich höre etwas beruhigende Musik (aktuell “If Only I Could Wait” von Bon Iver und Danielle Haim) und mache ein paar Yoga-Dehnübungen. Dann mache ich ein paar Stimm-Aufwärmübungen und spiele auf meinem Drum-Pad. Anschließend spiele ich ein paar The-Wombats-Songs, “Ready For The High” ist im Moment eine gute Wahl, weil ich da Schlagzeug und Keyboard spiele und single, was meine Koordination fördert. Dann gibt es normalerweise noch einen letzten Gang zur Toilette, eine Gruppenumarmung, ein paar Handschläge und es geht ab auf die Bühne.
Alkohol vor dem Auftritt – yay oder no-go?
Bis vor fünf Jahren hätte ich Ja dazu gesagt, aber seitdem mache ich es nur noch eher selten. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, völlig nüchtern auf die Bühne zu gehen, macht es richtig Spaß!
Was steht bei dir ganz oben auf der Catering-Wunschliste?
Mindestens 70-prozentige dunkle Schokolade.
(Wie) hältst du dich fit auf Tour?
Als Schlagzeuger ist es noch wichtiger fit zu bleiben, weil es so ein körperlicher Job ist. Ich versuche alle paar Tage einen Platz in einer Yogastunde zu finden, ins Fitnessstudio oder schwimmen zu gehen. Das macht das Touren so viel einfacher.
Was war eure mieseste Festival-Performance? Und wieso?
Beim Pukkelpop 2008. Wir hatten am Vorabend eine große Party geschmissen und vor allem Tord [Øverland-Knudsen, Bassist] war am Ende ziemlich fertig! Er hat kurz vor unserem Auftritt gekotzt und dann ging sein Verstärker nach ein paar Songs kaputt und Murph [Matthew Murphy, Sänger] und ich mussten zehn Minuten lang verkatert mit dem Publikum interagieren. Wir lachen aber noch heute darüber.
Und wie sieht eine bestmögliche Performance bei euch aus?
Wenn wir alle drei und das Publikum völlig im Moment versunken sind, nicht zu viel über das Spielen nachdenken und einfach den Körper die Arbeit machen lassen. Idealerweise gemischt mit ein paar ausgewählten Anekdoten über Ziegen und ihre Hämorrhoiden-Probleme.
Wann und wo war dein erstes privat besuchtes Festival?
Das Leeds-Festival in Großbritannien im Jahr 2000. Ich war 16 und habe mit vielen Freunden gezeltet. Es war unglaublich schlammig, aber ich habe Rage Against The Machine, Foo Fighters, Blink-182, Oasis und viele andere gesehen. Während dem Moshpit zu “Sleep Now In The Fire” von Rage Against The Machine wurde ich komplett mit Schlamm bedeckt. Das ist eine meiner liebsten Jugenderinnerungen und ein Grund, warum ich beschlossen habe, eines Tages selbst auf der Bühne stehen zu wollen.
Was ist der beste On-Tour-Snack?
Salt-and-Vinegar Chips (und dunke Schokolade).
Was ist dein liebstes Festival – aus Besucher*innen Sicht?
Das Glastonbury.
Welche*n Künstler*in würdest du gerne mal im Backstage treffen?
Normalerweise möchte ich niemanden belästigen und bemühe mich nicht, bestimmte Künstler zu treffen, aber manchmal ergibt es sich von selbst. Dave Grohl ist einmal an mir vorbeigelaufen und ich hätte ihm wohl sagen sollen, dass er ein Hauptgrund dafür war, dass ich mit dem Schlagzeugspielen angefangen habe. Vielleicht klappt das noch eines Tages.
Der beste Festivalauftritt (von einer anderen Band), den du je gesehen hast?
Gorillaz beim Lowlands Festival 2018. Das war unglaublich gut!