Festivalfragen an Blond

Zwischen pinken Säbeln und veganem Thunfisch: Nina Kummer von Blond berichtet von ihren Must-haves auf Tour und den ersten Festivalerfahrungen in unserer Kategorie “Festivalfragen an…”.

Blond (Foto: Mia Morgan)
Blond (Foto: Mia Morgan)

Was darf im Tour-Reisekoffer auf keinen Fall fehlen?
Nina Kummer:
Wir nehmen auf Tour immer einen pinken Säbel mit. Damit köpfen wir nach jeder Show eine Flasche Sekt und stoßen mit der gesamten Crew auf den gemeisterten Abend an.

Welchen Gegenstand vergisst du immer wieder daheim?
Unser Tourmanager Tim fragt uns am Auto, bevor wir aus Chemnitz auf Tour starten, immer alle wichtigen Dinge ab. Es ist also unmöglich, etwas zu vergessen.

Und welchen Gegenstand verlierst du andauernd auf Tour?
Es gibt da so einen Plastikschlauch, den man in eine halb gefüllte Wasserflasche steckt. Da blubbert man vor der Show rein und wärmt so seine Stimme auf. Diesen Schlauch vergessen wir in jeder Venue, jeden Tag. Tourmanager Tim muss dann immer in den Baumarkt fahren und Gartenschläuche als provisorisches Stimmaufwärm-Hilfsmittel kaufen.

Was steht bei dir ganz oben auf der Catering-Wunschliste?
Zum Leidwesen aller wünsche ich mir immer veganen Thunfisch im Backstage. Der Duft dieser Köstlichkeit zieht dann durch die gesamte Location und wenn wir abends auf der Bühne stehen, strömt er aus meinem Mund direkt aufs Publikum. Ich finde es trotzdem cool, dass die Leute immer wieder auf unsere Konzerte kommen, auch wenn es wie am Hafen riecht.

Das Schlimmste, was du jemals im Festivalcatering gegessen hast?
Uns wurde in einer Unterkunft auf Tour mal ein Korb voller Zitronen als veganes Frühstück vorgesetzt.

Was ist der beste On-Tour-Snack?
Die gute alte Klappschnitte. Also Brotscheiben mit irgendwas dazwischen, egal was.

Dixie-Klo – oder lieber drei Tage einhalten?
Wir lieben Dixi-Klos, deshalb haben wir in unseren Wohnungen in Chemnitz auch jeweils eins stehen. Wir haben die feste Toilette abmontiert, verkauft und uns von dem eingenommenen Geld ein Toitoi in strahlendem blau ins Bad gestellt.

Was ist euer Pre-Show-Ritual?
Wir stellen uns mit der gesamten Crew im Kreis auf und singen ein motivierendes Lied. Meistens was von Mark Foster oder Andreas Bourani. Das verbindet und baut auf.

Alkohol vor dem Auftritt – yay oder no-go?
Johann trinkt vor der Show schon mal ein Bierchen, Nina und Lotta trinken nichts. Beide Varianten sind in Ordnung.

(Wie) hältst du dich fit auf Tour?
Wir machen Gehirn-Jogging und lernen auf Tour die Namen aller Die-Drei-???-Fälle in richtiger Reihenfolge auswendig.

Was war eure mieseste Festival-Performance? Und wieso?
Lotta saß am Schlagzeug mal zu nah an einem Scheinwerfer dran. Das hat sie erst bemerkt, als ihr Pullover angefangen hat zu brennen. Das hat uns alle beim Spielen etwas abgelenkt.

Und wie sieht eine bestmögliche Performance bei euch aus?
Die besten Konzerte sind gar nicht die, bei denen man sich null verspielt und alles super klappt. Sondern die, bei denen das Publikum lustig ist. Wenn man das Gefühl hat, mit den Zuschauer*innen gemeinsam den Abend zu gestalten, dann ist es ein cooles Konzerterlebnis.

Wann und wo war dein erstes privat besuchtes Festival?
Wir waren seit wir denken können jedes Jahr auf dem Splash-Festival in Ferropolis, da haben wir Trichtern, ohne etwas zu berühren aufs Dixi gehen und Bierball spielen gelernt.

Was ist dein liebstes Festival – aus Besucher*innen Sicht?
Leider gibt es das nicht mehr, aber wir mochten das Kosmonaut-Festival in Chemnitz sehr gern. Ansonsten sind wir große Fans von der Fusion, dem Immergut, dem Appletree Garden und dem Kosmos Chemnitz.

Welche*n Künstler*in würdest du gerne mal im Backstage treffen?
Doja Cat. Wir denken, dass wir gute Freunde werden könnten. Jetzt muss das Schicksal uns nur noch zusammenführen.

Der beste Festivalauftritt (von einer anderen Band), den du je gesehen hast?
Uns hat vor vielen Jahren ein Peaches Festivalauftritt sehr beeindruckt. Wir haben damals mitbekommen, dass man alles Mögliche live machen kann, dass es da keine Regeln und Grenzen gibt. Peaches hat kein Konzert gespielt, sondern eine Performance inklusive tanzenden Vulven, Akrobatik und einem riesigen Luftpenis auf dem sie übers Publikum geritten ist, präsentiert. Damals haben wir gecheckt: Das mögen wir, so wollen wir unsere Konzerte auch gestalten.