Nicht, dass dieses so geschmackvolle wie geschmäcklerische Open Air an der Grenze zu Frankreich nicht auch namhafte Acts im Programm hätte. Aber mit Künstlern wie – in diesem Jahr an Headliner-Positionen – Snoop Dogg, Lauryn Hill, Santigold oder Mark Ronson allein käme man wohl kaum auf über 150.000 Besucher – 2013 waren es sogar 183.000. Die Kunst der Macher besteht darin, ein fünftägiges Programm zusammen zu stellen, bei dem man fast ausschließlich Acts zu sehen bekommt, die sonst in dieser Saison auf so gut wie keinem anderen Festival auftreten.
Hinzu kommt die stilistische Breite: Acht Bühnen werden dieses Jahr bereit gehalten, grob sortiert nach Genres. Von der ‘Cannibal Stage’, die ganz im Zeichen von hartem Rock, Hardcore und Postpunk steht und Künstler wie Gojira, Electric Wizard, Kvelertak, Hatebreed oder Agnostic Front bietet über das ‘Petite Maison dans la Prairie’ für abseitigen Indie zwischen Coco Rosie, Deerhoof, Nils Frahm oder Timber Timbre bis zum ‘Elektropedia Balzaal’ mit dem Besten des zeitgenössischen Techno und Drum’n’Bass von Nina Kraviz und Adam Beyer bis Pan-Pot und Ed Rush & Optical – hier geht alles, was aus Sicht der Macher wie auch immer gut und besonders zu nennen ist.
Diese hohe künstlerische Qualität hat sich herumgesprochen, ebenso wie die besonders friedliebende Stimmung auf diesem schon durch das Programm mit höchst gemischtem Publikum aufwartenden Event. Und so ist das Dour, das in diesem Jahr vom 15. bis zum 19. Juli stattfindet, wieder knapp vor ausverkauft. Für Kurzentschlossene gibt es noch ein paar Restkarten und weitere Infos auf der offiziellen Homepage. Die Festivalplaner-Redaktion, die das bereits zum 27. Mal stattfindende Open Air bereits mehrfach besuchte, kann nur anraten: Wer Zeit hat, sollte sich das unter keinen Umständen entgehen lassen. Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken.