Alligatoah

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Die 2000er haben angerufen und wollen ihren Sound zurück. Zwischen Riffgewittern und Growls steht tatsächlich Lukas Strobel aka Alligatoah, der sich auf seinem siebten Album statt klassischem Rap lieber dem Crossover-Sound seiner Jugend widmet.

Schon der Opener „Ich fühle dich“ beginnt mit einem knapp 15 Sekunden langen Power-Chord-Geballer, das dann sicherheitshalber doch noch mit einem HipHop-Beat unterlegt wird und Strobel zumindest kurzzeitig so gewohnt wie eh und je klingen lässt – bis zum Refrain. Da rücken die Gitarren wieder in den Fokus und Strobel beginnt wütend ins Mikro zu brüllen.

Tatsächlich ziehen sich die Hommagen an Crossover und Nu-Metal durch jeden der zwölf Songs, jedoch stets mit einem Augenzwinkern versehen, wie man es von dem Rapper aus der Nähe von Cuxhaven gewohnt ist. In „Wer lacht jetzt“ gibt es drei Minuten pures Metalcore-Gekeife, alle Nu-Metal-Klischees werden in „So raus“ erfüllt, wenn Fred Durst von Limp Bizkit seinen 2022 bei Rock Am Ring entstandenen Part vorträgt.

Durst ist aber nur der erste einer ganzen Reihe von Gastmusikern, die sich Strobel für Off ins Studio eingeladen hat: Mit Bausa und Tarek von K.I.Z. gibt es von zwei Deutschrappern die erwartbarsten Parts zu hören, durchaus überraschender fallen da Mille Petrozza von Kreator auf, der ein Gitarrensolo zu „Ich Ich Ich“ beisteuert, und Sandra Nasi? von den Guano Apes mit ihrem deutschen Gesangspart in „Menschliches Versagen“.

Text: Nicola Drilling Foto: Janis Wetzel

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