Madsen

Hollywood

Madsen haben kein Glaubwürdigkeitsproblem, sie sind einfach nur in die Komfortzone Poprock gerutscht.

Es ist zugegeben nicht einfach, die Band aus dem Wendland 2023 zu verstehen. Harte Punk-Gitarren treffen auf melancholische Popmelodien, mutmachende Botschaften stehen neben Reimen, die so banal wie das Leben selbst sind. Es ist wie bei Jupiter Jones: Die Punk-Attitüde manifestiert sich nicht mehr so sehr in der Musik, sondern in der Haltung. Madsen veröffentlichen ihr neuntes Album über ihr neu gegründetes Label Goodbye Logik und schreiben Songs wie "Brücken" und "Hollywood", die davon handeln, als Gesellschaft zusammenzuhalten und an sich zu glauben, wenn die Welt einem weismachen will, dass man nicht gut genug oder willkommen ist.

"Unter dem Radar", "Rock'n'Roll" und "Willi" stehen für die Einfachheit der Band: Die Messlatte für Reime hängt niedrig und musikalisch klingen die Songs nach Poprock-Baukasten, damit möglichst viele Leute mitfühlen und mitsingen können. Auch das hat seine Berechtigung, auch das macht gute Laune auf Festivals. Am besten sind Madsen aber, wenn sie wie in "Wir haben immer noch die Sonne" stürmischen Alternative Rock à la "Goodbye Logik" (2006) spielen. "Wir haben immer noch die Sonne, jeden Morgen geht sie auf/ Sogar, wenn du nicht mehr daran glaubst."

Text: Vivien Stellmach Foto: Dennis Dirksen

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