Rockaue - So war es 2017

Bei bestem Wetter und gemütlicher Atmosphäre kam in den idyllischen Rheinauen in Bonn astreine Festivalstimmung auf. Bands aus allen Spielarten des Rock zeigten einmal mehr den Variantenreichtum des Genres auf beeindruckende Weise.

Das erste Highlight waren die Garage-Rocker The Picturebooks aus Gütersloh, die eine leidenschaftlichen und experimentellen Auftritt hinlegten, bevor die Folk-Punker Skinny Lister inmitten der brennenden Sonne ein Workout ohnegleichen auf der Bühne veranstalteten. Die Londoner wussten genau, wie sie ihr Publikum unterhalten und zum Tanzen bringt, wie es in den ältesten Pubs nicht ausgelassener sein könnte. Auch der Tenaious-D-Co-Star Kyle Gass mit seiner Band ist eine Entertainment-Maschine, der später mit seinem obligatorischen Flötenspiel und humorischem Rock‘n‘Roll das Publikum mitriss. Die schwedischen Blues-Rocker Blues Pills mussten leider ihre fulminante Show nach nur zwölf Songs abbrechen, da Sängerin Elin Larsson mit Stimmproblemen zu kämpfen hatte. Entschädigung brachte Danko Jones, der mit den zahlreichen Hits seiner Band und seiner typisch-überheblicher Attitüde den finalen Teil des Tages einläutete. Während auf der Hauptbühne die Mittelalter-Rocker In Extremo mit viel Feuer und Explosionen ihren Fans eine spektakuläre Show boten, heizten die deutschen Metalcore-Veteranen Callejon durch eine tightes Konzert mit riesigen Moshpits.

Das weitläufige Festivalgelände war am vergangenen Samstag voller sympatischer Leute, die ohne Aggressivität friedlich und ausgelassen zu ihren Lieblingsbands feierten. Die Besucherzahl blieb mit trotzdem „nur“ etwa 10.000 Besucher hinter den Erwartungen zurück, was aber für eine umso privatere Atmosphäre und beste Sicht sorgte, auch bei den Headliner-Shows. Der Fokus auf reinem Rock sprach eine geringere Zielgruppe und nicht jeden Besucher der kostenlosen Vorgängerveranstaltung Rheinkultur an, der Vorverkaufspreis mit 29 Euro war trotzdem vergleichsweise niedrig. Damit ist die Rockaue eines der letzten größeren Festivals, die sich klar im Rock positionieren, was Platz für Newcomer und Liebhaber-Bands im Line-up ließ.

Denn eine klare Verbesserung stellte die neue Talent Stage dar und bot, anders als die Elektro-Stage auf den Vorgängerausgaben, jungen, lokalen Bands die Möglichkeit, ein größeres Publikum zu erreichen. An unserem Stand war auch einiges los, als etwa Radio Havanna, Blues Pills, Danko Jones und Kyle Gass Autogramme verteilten und mit ihren Fans ins Gespräch kamen. Schaut gerne einmal auf Instagram bei uns und unseren Kollegen von VISIONS vorbei, dort findet ihr einige Bilder aus unserer eigenen Sicht. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

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