Open Flair - Nachbericht

Einfach nur heiß war es auf dem diesjährigen Open Flair Festival in Eschwege. Das lag ebenso am Line-up wie auch an der vom Himmel knallenden Sonne. Doch im See oder bei einem Eis im Städtchen konnte man sich abkühlen und vom Krawall auf dem Festivalgelände erholen. Wir waren für euch vor Ort.

Credit: Frank Meissner

Zum siebten Jahr in Folge war das Open Flair ausverkauft. Das lag auch dieses Jahr zum großen Teil am Programm, das einen Mix aus bekannten deutschen Acts, wie den Beatsteaks, Kraftklub, den Donots und Farin Urlaub mit seinem Racing Team vorzuweisen hatte und nebenbei vielversprechenden Newcomern eine Bühne bot, zum Teil lag es aber wohl auch daran, dass ganz Eschwege in bester Feierlaune mit dabei war.

Sonne, kaum Wolken und über 35 Grad im Schatten machten schon am ersten Tag einigen zum Schaffen und so war das Festivalgelände in der Nachmittagshitze meist leer – verständlich. Viele tummelten sich lieber im Werratalsee oder schlenderten durch das idyllische Städtchen, wo es sich im Schatten gut aushielten ließ.

Spätetens am Freitagabend tummelten sich zu K.I.Z., die gewohnt provokant und amüsierend ihren Rüpel-Rap zum Besten gaben, dann doch zahlreiche Festivalbesucher vor der großen Bühne. Getoppt wurde das nur noch vom Auftritt der Beatsteaks: Mit dem Set-Opener "Hello Joe" hatten die Berliner ihr Publikum direkt fest im Griff. Einen passenden Ausklang für den ersten Abend gab es auf dem Zeltplatz an der Becks Stage, die dank DJ-Sets bis spät in die Nacht und mit viel Glück zu den richtigen Zeiten auch Freibier zum Hotspot für Partywütige mutierte.

Nach einem kurzen Regenschauer und einigen wenigen Stunden Schlaf eröffneten Marathonmann am Samstagmorgen den Tag auf der hr3 Bühne mit ihrem musikalischen Mix aus Punk, Metal und Hardcore und vertrieben damit auch die letzten Müdigkeitserscheinungen. Gegen Mittag zeigte das Thermometer wieder tropische Temperaturen an, so dass es sich lohnte das große Angebot im Kleinkunstzelt in Augenschein zu nehmen. Dort gab es neben Poetry Slams auch Theater und Kabarett zu bestaunen.

Den Hauptteil des Festivaltages läuteten schließlich die Donots ein, während kurz danach Kraftklub als Samstags-Headliner ihren Abriss starteten. Das Ergebnis: Konfetti-Regen, Wett-Crowdsurfen und nassgeschwitzte Shirts. Ohne blaue Flecken kam man bei den partytauglichen Hits der Indierapper kaum davon.

Am letzten Festivaltag war es zwar nicht mehr so heiß wie die vorherigen Tage, doch lagen die Temperaturen immer noch um die 30 Grad. Der Sonntag lag dabei fest in der Hand von Rock-Acts wie Funeral For A Friend, The Story So Far, The Hirsch Effekt und The Subways. Als letzter Act des Open Flairs und gleichzeitig grandioses Festival-Finale folgte der Auftritt von Marteria, der die Menge nicht nur zum Durchdrehen brachte, sondern auch kurzzeitig in grünen Rauch tauchte als sein Alter-Ego Marsimoto auf die Bühne trat, unterstützt von zahlreichen Pyro-Effekten auf der Bühne. Ein würdiger Abschluss für ein Festival, das sich damit mal wieder für einen Besuch im kommenden Jahr empfehlen konnte.

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