Oppenheimer

Zwischen Polit-Thriller, Biopic und Drama siedelt Christopher Nolan sein Epos über den "Vater der Atombombe" an. Das gerät ihm überlang, komplex und spröde.

Der Kinosommer muss gerettet werden. Ach: Das Kino generell. Wer wäre besser dafür geeignet als Visionär, Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Christopher Nolan. Einer, der aus Comics Filmkunst und Science-Fiction zum philosophischen Exkurs macht – und mit Dunkirk 2017 bewiesen hat, dass er auch historische Stoffe packend umsetzen kann. Für sein Porträt über den Physiker J. Robert Oppenheimer (1904-1967) nimmt er die Pulitzer-prämierte Biografie American Prometheus von Kai Bird und Martin J. Sherwin als Basis. Nolan springt im Lebenslauf hin und her. Schon am Anfang verraten schwarz-weiße Szenen aus einem Gerichtssaal, dass Oppenheimer (knochig und ketterauchend: Cillian Murphy) wird Stellung beziehen müssen. 1942 heuert ihn dann Lieutenant General Groves (Matt Damon) für die Leitung des Manhattan Projekts an. Es geht um nichts weniger als darum, eine Atombombe zu entwickeln, bevor die Nazis es tun. In die Quere kommen Oppenheimer seine liberale Einstellung und der Flirt mit dem Kommunismus. Außerdem die Paranoia der Spionage in einem Klima höchster Geheimhaltung. Es ist packender Stoff – aber auch komplex und von Nolan endlos dialoglastig aufbereitet. Sein Wille, alles im Imax-Format festzuhalten, ist zudem unverständlich, da es sich hier meist um ein Kammerspiel handelt.

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Universal
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