Final Fantasy 16

Obwohl Final Fantasy 16 in seinen Grundzügen kaum revolutionär ist, fühlt es sich angenehm erfrischend an.

Kaum eine (Spiel-)Serie hat sich so häufig und radikal gewandelt wie Final Fantasy. Mit dem inzwischen 16. Teil der Reihe treiben die Macher:innen diese Entwicklung ein weiteres Mal auf die Spitze. Das Spiel überzeugt schnell durch seine düstere und brutale Atmosphäre, die allerdings auf den ersten Blick auch abschreckend wirken kann - auch wenn Final Fantasy 16 durchaus auch für Neu- und Widereinsteiger:innen gemacht ist. Das ist allerdings auch eine Mammutaufgabe. Über 100 Stunden Gameplay und Story versprechen die Entwickler:nnen. Dabei überzeugt der neue Teil vor allem wie gewohnt durch seine außergewöhnliche Grafik, die Details und auch die erzeugte Grundstimmung durch die stimmige Synchronisation. Leider ist das oft ziemlich verwirrend, wenn wir nicht ganz genau den Überblick über Namen und Hintergründe im Kopf haben. Besonders der Einstieg kann schnell überfordern, da wir mitten ins Geschehen geworfen werden, ohne dass Begriffe oder Ereignisse groß erklärt werden. Wir können zwar jederzeit ein Kompendium mit Details zu den wichtigsten Figuren und Orten der aktuellen Szene einblenden, aber das kratzt natürlich an der Dramatik, auch wenn es nützlich ist.

Ebenfalls ungewohnt für Fans ist das neue Echtzeitkampfsystem von FF16 mit seinem Fokus auf temporeicher Action, die ein wenig an Devil May Cry erinnert. In den ersten Stunden sind die Kämpfe ein wenig simpel, sobald Hauptfigur Clive aber mindestens zwei "Espern" hat, kommt richtig Laune auf.

Die Grundlagen sind schnell gelernt: Wir greifen mit Nahkampfangriffen an, reihen Kombos aneinander und weichen gegnerischen Attacken aus. Timen wir das perfekt, wird beim Ausweichen für einige Sekunden die Zeit verlangsamt. Mit unseren Attacken prügeln wir zudem die Willenskraft-Leiste stärkerer Gegner runter, um dann kurzzeitig mehr Schaden anzurichten.

Der neue Teil richtet sich vor allem an Spieler, die ein episches Action-Rollenspiel suchen. Traditionelle Fans hingegen könnten etwas enttäuscht werden - allerdings ist das immer noch Klagen auf (sehr) hohem Niveau.